Das Funkhaus Wien, als Baudenkmal der Moderne, zeugt von der ehemaligen Bedeutung des Mediums Rundfunk: als Repräsentationsbau nach außen und als gebührender, architektonischer Rahmen für Kulturschaffende in seinem Inneren.
Die Relevanz des Gebäudes erschließt sich aus dessen historischen Kontext als erstes Sendegebäude Österreichs, als das Radio während der Zeit des Ständestaates ein wichtiges Massenmedium darstellte. Diese Bedeutung wird architektonisch auf unterschiedliche Weise sichtbar. Nach außen in Form wuchtiger Repräsentanz, im Innenraum jedoch durch die sorgsame Detailgestaltung der Räumlichkeiten. Geplant wurde die gesamte Innengestaltung jedoch nicht von Clemens Holzmeister. Dieser übertrug die Aufgabe 1936 komplett an Martha Reitstätter.
Im Zuge der beiden Umbauarbeiten 1979- 83 und 1996-97 „wurde die ursprüngliche Innenraumgestaltung [Martha Reitstätters] durch Gustav Peichl (Kammersaal) und später durch Adolf Krischanitz (Großer Sendesaal, Vorraum, Café) stark verfremdet.“ (U. Georgeacopol- Winischhofer).