Für die architektonische Arbeit am Denkmal gibt es ein weites Spektrum an Haltungen und Strategien – vom konservatorischen Minimaleingriff an einem fragilen Werk bis zur radikalen Neuinterpretation und Überformung eines unzeitgemäß oder robust scheinenden Bauwerks.
Auch wenn solche Entscheidungen differenziert und nach gründlicher Lektüre des Bestands erfolgen, sind sie stets in unserem allgemeinen Architekturverständnis verortet. Ihre Maßstäbe wandeln sich mit der ästhetischen und ethischen Sensibilität einer Gesellschaft, so wie Architektur und Denkmalpflege sich wandeln. An einigen Beispielen sollen architektonische Haltungen beim Umgang mit Baudenkmalen in ihrer Zeitbedingtheit, Gültigkeit und Wirkung diskutiert werden.
Thomas Will ist Architekt. Studium in München, Zürich und Cornell/NY, Arbeit mit O. M. Ungers, 1987–1996 Büro mit Th. Valena. 1994–2023 Prof. für Denkmalpflege & Entwerfen, TU Dresden. Gastdozent in den USA und in Usbekistan, Sekretär der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste, Gestaltungsbeirat in Lübeck und Nürnberg, Vorsitzender des Landesdenkmalrats Berlin.
Moderation: Albert Kirchengast (DOCOMOMO Austria)